Wenn arglose Finder eine Flaschenpost öffnen, dann müssen sie mit ernsten Konsequenzen rechnen. Wie können sie sicher sein, dass sie die Adressaten der Botschaft sind? Nicht immer ist die Lage klar. Für alle Empfänger einer Botschaft gilt: Anschauen, lauschen, berühren, schnüffeln und schmecken kann überraschende Folgen haben.
Deshalb: Achtung! Caution! Attention! Ausgesetzt kann Kunst unberechenbar sein. Dinge, Wörter, Handlungen werden im Fraktalwerk-Projekt als Lageposten ausgesetzt und verortet. Bei Aussetzungen werden die Koordinaten des Aussetzungsortes auf dem Lageposten notiert.
Ausgesetzte Lageposten übermitteln Botschaften zur Lage, wie eine Flaschenpost, die ins Mehr der Möglichkeiten geworfen wurde. Lageposten sind Flaschenposten, Briefe, Gegenstände, Behälter, Kisten, Koffer, Schachteln, Umschläge oder Körper.
Sie beinhalten, tragen und transportieren Wörter, Dinge und Handlungen. Durch das Aussetzen von Lageposten werden Botschaften übermittelt.
Posten können mehrmals ausgesetzt werden. Ausgesetzte Lageposten können in eine andere Lage versetzt werden.
Die Lage ist dabei nicht egal. Die Aussetzenden sind Boten. Sie versetzen Dinge, Wörter und Handlungen als Lageposten an Orte, die ihnen für Aussetzungen passend erscheinen.
Das Fraktalwerk-Projekt „ausgesetzt“ ist ein Langzeitprojekt. In die Serie der Aussetzungen gehören zum Beispiel Krokowskis Ausstellungen „Rote Resonanzen von Du zu DU“ und Gaz à tous les étages (mit Pierre Granoux) oder Krokowskis Lecture-Performance „Was die Lachfalten der Kofferwörter erzählen …“, seine verschachtelten Texte „Memoiris“ und sein Essay über das Lesen der Gänsehaut.