Auf Künstlerbücher fällt nur selten ein Schlaglicht des Kunst- und Kulturbetriebs. Man kann man sie nicht wie Gemälde an die Wand nageln, nicht in Konzertsälen zu Gehör bringen, ihnen nicht im Theater eine große Bühne geben. Auf Messen und in Galerien ausgestellt, bieten sie dem Betrachter nur einen kleinen Ausschnitt ihrer selbst an – alles Weitere kann nur erfahren werden, indem sie aus ihren Vitrinen genommen und erkundet werden, Blatt für Blatt. Die Präsentation im Internet als Folge von Fotos und/oder Videos zeigt zwar jede einzelne Seite und somit das, was „Inhalt“ genannt werden könnte – das Wichtigste aber fehlt: das haptische Erkunden ihrer Dreidimensionalität.
Trotz alledem: Fraktalwerk Projektraum eröffnet ein neues Langzeitprojekt und präsentiert in loser Folge Künstlerbücher der Berliner Künstlerin Marlen Wagner, die mit Guy Schraenen sagt, Künstlerbücher seien Kunstwerke in Form eines Buches.

The artists‘ book is not an art book
The artists‘ book is not a book about art
The artists‘ book is an artwork
Guy Schraenen, “Boek als boek”, Kunstenaarsboeken, Gent, 1988